Stetige Veränderung als Fundament beim Wandel der Medien

Vortrag von Christoph Tonini von Tamedia beim Smart Business Day 2019

Live-Blogging Beitrag vom 28.10.2019

Christoph Tonini ist seit 17 Jahren bei Tamedia und ist als CEO der Gruppe ein fundierter Kenner der Medienindustrie in der Schweiz.

Zum Start referenziert er gleich auf den Vortrag von Siemens als Beispiel für eine Firma, die ihre (klassischen) Werbeausgaben massiv reduziert. Das war lange das Geschäft von Tamedia. Heute allerdings kommt über 50% des Ertrags der Gruppe aus den digitalen Medien.

Pro Jahr verlieren (alle) Zeitungen 4-5% der Leser. Ein Trend, den es seit zehn Jahren gibt, wobei Zeitungen in der Summe seither die Hälfte ihrer Leserschaft verloren haben. Gleichläufig dazu verhalten sich die Werbeeinnahmen. Tonini erinnert sich an Zeiten, als es so viele Stelleninserate in der Zeitung gab, dass diese für den Briefkasten zu dick wurde.

Der wichtigste Teil der Transformation wurde anorganisch getrieben. In einer ersten Phase ab 2000 über Investitionen in Zeitungen (vom Zürcher Medienunternehmen zum führenden Medienhaus der Schweiz) und ab 2008 konsequent in digitale Geschäftsmodelle.

Im Jahr 2020 wird das Produkt 20 Minuten mehr digitale als Print-Leser haben. So verhalten sich auch die Einnahmen und dies, obschon die Schweiz ein Pendlerland und somit für Gratiszeitungen prädestiniert ist.

Wichtig und von der Konzernleitung getrieben ist es, vor allem in den anspruchsvollen Zeiten zu investieren.

Den Teil über Marktplätze hält Tonini kurz, da mit Gilles Despas (CEO der Scout24-Gruppe) der Mitbewerber und Marktleader im Automarkt in der Folge am Smart Business Day sprechen wird. Doch zwei kleine Seitenhiebe an einen Vertreter von Google im Raum, die Google Jobs in der Schweiz lanciert haben (sie behaupten immer es zu tun um uns zu helfen) und dass es keinen Spass sei bei Kleinanzeigen für Autos Nummer zwei hinter Scout zu sein. In allen anderen Bereichen ist Tamedia übrigens die Nummer 1.

Eine prägende Slide zu 100% Login. Logisch. Die Mitbewerber kennen ihre Kunden, die Verleger bis heute aber nicht. So haben es die Verleger inklusive Schweizer Fernsehen geschafft, sich darauf zu einigen, dass sich Kunden anmelden müssen. Ab September 2020 zwingend.

Als Abschluss noch die Ziele von Tamedia. Ich bin gespannt.

Christoph Tonini von Tamedia
Christoph Tonini, CEO von Tamedia