Mobile First Index – Auswirkungen auf SEO & Praxistipps

Der Mobile First Index von Google hat viele Websitebetreiber schockiert. Wir liefern Insights

Es ist nun knapp eineinhalb Jahre her, dass Google zum ersten Mal von einem Mobile First Index sprach, doch nun am 26. März 2018 war es soweit: In den Google News wurde der Rollout endlich angekündigt.

Doch was heisst das nun konkret für die Suchmaschinenoptimierung? Muss überhaupt etwas angepasst werden? Oder etwa alles?! Reicht das bisherige mobile SEO? Oder könnte dies etwa eine MOBILKALYPSE werden?!

Eines vorweg: Nein, so schlimm ist es nicht. Aber es gibt einige Punkte, welche Webmaster unbedingt beachten sollten, um Ihre SEO BemĂĽhungen weiter voranzubringen.

Mobile First? Kein Zufall!

Es ist kein Geheimnis, dass bisher die Desktop Version einer Seite für Google der primäre Anlaufpunkt zur Messung der Site Performance war.  So war es zuvor immer der Fall, dass die meisten Suchanfragen über Desktop gestellt wurden.

Allerdings gab es seit dem Smartphone-Boom und Entwicklungen wie ROPO (Research Online, Purchase Offline) zunehmend einen Aufwärtstrend in den Google Suchanfragen über Mobilgeräte. Diese haben bereits weltweit im Oktober 2016 mehr als 50% aller Suchanfragen ausgemacht.

Schaubild zur Statistik zur Anzahl an mobilen Suchanfragen bis Januar 2018
Quelle: statcounter.com

Bei einer solchen Entwicklung macht es Sinn, dieser Mehrheit von Nutzern optimale Suchergebnisse zu liefern und siehe da: Der Mobile First Index feiert sein DebĂĽt.

Sind Sie schon auf dem Mobile First Index?

Zu Desktop-First-Zeiten wurden 80% der Googlebot Aktivitäten von einem Desktop-Crawler und 20% von einem Mobile-Crawler ausgeführt. Sobald Google auf eine Mobile-First-Indexierung umsteigt, werden diese Werte vertauscht. Der Webmaster sollte anhand der Serverlogs diese Umstellung erkennen.

Sofern man seine Webseite in der Google Search Console angemeldet hat, wird man dort im Falle einer Umstellung ebenfalls benachrichtigt.

Bereit sein ist alles

Sofern Sie bereits mobile SEO über eine separate Webseite, Dynamic Serving oder ein Responsive Design ausgeführt haben, können Sie generell von sich behaupten: Sie sind bereit!

Wie der Google Mobile First Index vielleicht schon am Namen verrät, wird dabei lediglich zuerst die mobile Version Ihrer Webseite überprüft. Das heisst aber nicht, dass die Desktop Version nicht mehr von Bedeutung ist. Diese wird nach wie vor vom Googlebot überprüft. Qualitativ hochwertige Inhalte sind jedoch immer noch von höchster Wichtigkeit und werden von einem besseren mobile Design oder site performance nicht zwangsläufig hinweg gedrängt.

Grafik zum Mobile First Index von google

Es wäre jedoch umsichtig, seine Webseite für eine bessere user experience mobile friendly zu gestalten. Google empfiehlt dabei ein Responsive Design zu verwenden. 

Responsive Webdesign – Eine Grösse, die allen passt

Beim Responsive Design passt sich die Webseite automatisch an die Grösse des jeweiligen Displays an. Der Vorteil dabei ist, dass nur eine Webseite erstellt werden muss und dadurch alle Inhalte über eine URL verfügbar sind.

Dies bietet einige Vorteile:

  • Es muss nur eine Webseite erstellt werden und es gibt nur eine URL
  • Durch diese gebĂĽndelte Autorität gestaltet sich SEO leichter
  • Crosslinking zwischen Mobile- und Desktop Version ist nicht nötig

Google empfiehlt dieses Konzept, da nur eine Seite mit einem Inhalt gecrawlt werden muss und dies auf die gesamte Webseite gesehen enorm an Crawling-Budget einsparen kann. Abgesehen von der Realisierung Ihrer mobilen Webseite ist es immer nützlich, sich an ein paar bewährte Methoden für das mobile SEO zu halten.

Mobile First SEO – Best Practices

  1. Speedup Ihrer Webseite: Die Website-Geschwindigkeit ist vor allen Dingen für Mobilgeräte von besonders hoher Bedeutung. Die Bounce Rate ist mobile besonders hoch, weshalb die site speed so schnell wie möglich gehalten werden müssen.
  2. Vermeidung von Interstitial Pop-Ups: Penetrante Pop-Ups bereits auf der Homepage sind ein absoluter User Experience-Killer und sorgen nicht selten für einen direkten Absprung. 
  3. Link Equity & Cross-Linking bei mehrsprachiger Webseite: Bei einer separaten Webseite für Mobilgeräte ist es wichtig, dass nicht ausversehen von Mobile zu Desktop verlinkt wird und andersrum. Es kann schnell passieren, dass sich ein Smartphone User auf einer für ihn unhandlichen Desktop-Seite wiederfindet.
  4. Gleicher Content für Mobile & Desktop (Duplicate Content): Der Inhalt muss zwischen der Mobile und der Desktop Variante nicht identisch, aber äquivalent sein. Letztendlich soll ja immerhin die Webseite einen Inhalt präsentieren. 
  5. Strukturierte Daten für Position Zero: Durch die zunehmende Fläche an Google Ads bei den Suchergebnissen, ist es besonders wichtig sich hervorzuheben. Strukturierte Daten sind dabei von besonderem Nutzen und weisen insbesondere auch schon für Voice Search ein hohes Potential auf.

Fazit

Googles Mobile First Index 2018 ist nun nicht die Mobilkalypse, welche man beim ersten Gedanken vielleicht vermutet. Nach wie vor besitzen Desktop Seiten ihre Relevanz und bleiben, wenn auch mit weit geringerem Crawling-Budget, indexiert. Webseiten die bereits mobil optimiert sind, werden für den Anfang keine grossen Änderungen im Ranking feststellen können.

Sofern Sie allerdings noch keine mobile Webseite besitzen,wird es höchste Zeit! Der Aufwärtstrend für Mobilgeräte ist noch immer im Gange und immer mehr Nutzer werden ihre Suchanfragen über ihr Handy stellen. Von daher ist das Mobile First fokussierte SEO für die Zukunft ohne Zweifel ein immer wichtiger werdender Faktor.

Mehr Infos gibt es in unserem Webinar: “Alles mobile oder was? So funktioniert Googles Mobile First Index”